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Untersteuern und Übersteuern beim Auto

Untersteuern und Übersteuern sind zwei Fahrphänomene, die die Stabilität und Kontrolle eines Fahrzeugs erheblich beeinflussen. Ein gutes Verständnis beider Phänomene hilft dabei, sicherer auf der Straße zu fahren und kritische Situationen besser zu meistern.

Inhaltsverzeichnis

 

Was passiert beim Unter- bzw. Übersteuern?

Untersteuern beschreibt die Fahrsituation, bei der das Fahrzeug trotz Lenkbewegung eher geradeaus fährt, da die Vorderräder nicht genügend Haftung haben. Übersteuern hingegen bedeutet, dass das Heck des Fahrzeugs ausbricht, weil die Hinterräder die Haftung verlieren, wodurch das Auto stärker in die Kurve dreht als gewünscht.

Hier finden Sie die Antworten auf häufige Fragen:

 

Untersteuern

Beim Untersteuern verliert das Fahrzeug die Haftung der Vorderreifen, sodass es nicht mehr der gewünschten Lenkbewegung folgt. Dies geschieht typischerweise, wenn der Fahrer zu schnell in eine Kurve fährt oder die Vorderräder auf glatter Fahrbahn den Kontakt verlieren. Das Fahrzeug bewegt sich dann eher geradeaus, obwohl Sie das Lenkrad in die Kurve drehen.

Von außen betrachtet scheint das Fahrzeug die Kurve zu verweigern und nach außen zu driften. Die Vorderreifen rutschen und die Linie des Fahrzeugs weicht von der gewünschten Kurvenbahn ab. Dies kann so aussehen, als ob das Fahrzeug über den vorderen Bereich hinausrutschen würde.

Für den Fahrer fühlt sich Untersteuern an, als ob das Fahrzeug trotz Lenkbewegung nicht in die Kurve einbiegt, sondern nach außen drängt. Das Lenkrad kann sich dabei leicht anfühlen, da die Vorderreifen den Kontakt verlieren und weniger Widerstand bieten.

Sie können ein Untersteuern am effektivsten verhindern indem Sie die Geschwindigkeit reduzieren, bevor Sie in eine Kurve einfahren. Eine angepasste Fahrweise, gleichmäßige Lenkbewegungen und ein kontrolliertes Gaspedal helfen, die Haftung der Vorderräder zu erhalten. Eine vorausschauende Fahrweise, die Fahrbahn und Witterungsverhältnisse berücksichtigt, ist entscheidend.

Wenn Ihr Fahrzeug untersteuert, sollten Sie den Lenkwinkel nicht weiter erhöhen. Abrupte Lenkbewegungen können das Untersteuern verschlimmern! Stattdessen ist es ratsam, den Druck auf das Gaspedal zu verringern, um das Gewicht auf die Vorderräder zu verlagern und deren Haftung zu verbessern. 

Übersteuern

Übersteuern tritt auf, wenn die Hinterreifen ihre Haftung verlieren und die Hinterachse ausbricht. Dies kann durch zu starkes Beschleunigen, schnelles Einlenken oder eine rutschige Fahrbahnoberfläche verursacht werden. Das Fahrzeug dreht sich in Richtung der Innenseite der Kurve, was ein instabiles Fahrverhalten erzeugt.

Übersteuern fühlt sich für den Fahrer so an, als ob das Heck des Fahrzeugs seitlich ausbricht und das Auto sich in Richtung der Kurveninnenseite dreht. Das Lenkrad kann ein leichtes Rucken oder plötzlichen Widerstand zeigen und es entsteht das Gefühl, die Kontrolle über die Fahrtrichtung zu verlieren.

Sie sollten einige grundlegende Fahrtechniken und Wartungsmaßnahmen beachten.

  • Zunächst ist es wichtig, die Geschwindigkeit an die Straßenverhältnisse anzupassen und insbesondere in Kurven vorsichtig zu fahren. Vermeiden Sie abrupte Lenkbewegungen und bremsen Sie gleichmäßig, um die Fahrzeugkontrolle zu bewahren.
  • Regelmäßige Wartung Ihres Fahrzeugs spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Stellen Sie sicher, dass die Reifen in gutem Zustand sind und der Reifendruck den Herstellerangaben entspricht. Eine ausgewogene Gewichtsverteilung im Fahrzeug kann ebenfalls helfen, die Stabilität zu erhöhen.
  • Falls Ihr Fahrzeug mit einem elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP) ausgestattet ist, aktivieren Sie dieses, da es automatisch korrigierend eingreift, um ein Übersteuern zu verhindern.

Bei Übersteuern ist es wichtig, ruhig zu bleiben und das Fahrzeug zu stabilisieren, indem Sie gegenlenken, also das Lenkrad in die Richtung drehen, in die das Heck rutscht. Gleichzeitig sollten Sie das Gaspedal sanft betätigen oder loslassen, um das Gewicht gleichmäßig zu verteilen und die Haftung zu verbessern. Vermeiden Sie abrupte Bremsmanöver, da diese die Situation verschlimmern können. 

Fahren mit Heckantrieb: Eine Herausforderung

Beim Fahren mit Heckantrieb ist es wichtig, bestimmte Techniken zu beherrschen, um nicht ins Unter- oder Übersteuern zu geraten. Hier sind die Details:

 

Vorbeugen von Untersteuern

  • Geschwindigkeit vor der Kurve anpassen: Bremsen Sie vor der Kurve, um die Geschwindigkeit zu reduzieren, sodass die Vorderreifen genug Haftung behalten, um dem Lenkbefehl zu folgen.
  • Sanfte Lenkbewegungen: Lenken Sie gleichmäßig und vermeiden Sie zu abruptes Einlenken, um die Traktion der Vorderreifen zu erhalten.
  • Gaspedal kontrollieren: Geben Sie erst wieder Gas, wenn Sie die Kurve einschätzen können und die Vorderreifen ausreichend Grip haben. Ein frühzeitiges, starkes Beschleunigen kann das Gewicht nach hinten verlagern und die Vorderreifen entlasten.

Vermeiden von Übersteuern

  • Sanfte Beschleunigung: Drücken Sie das Gaspedal kontrolliert und vermeiden Sie plötzliche, starke Gasstöße, insbesondere in Kurven, da dies die Hinterräder überfordern und zum Durchdrehen bringen kann.
  • Gewichtsverlagerung beachten: Beim Lenken oder Bremsen müssen Sie auf die Gewichtsverlagerung achten. Plötzliche Lastwechsel, wie schnelles Gasgeben oder abruptes Loslassen des Gaspedals, können die Hinterräder entlasten und zum Ausbrechen des Hecks führen.
  • Gegenlenken: Wenn Sie bemerken, dass das Fahrzeug zu übersteuern beginnt, reagieren Sie schnell, indem Sie in die Richtung lenken, in die das Heck rutscht. Halten Sie dabei die Kontrolle und reagieren Sie sensibel auf die Fahrzeugbewegung.

Zusätzliche Tipps

  • Reifenqualität: Verwenden Sie hochwertige Reifen mit guter Traktion und überprüfen Sie regelmäßig den Luftdruck, um eine optimale Haftung zu gewährleisten.
  • Gewichtsverteilung anpassen: Achten Sie darauf, dass das Fahrzeug nicht übermäßig beladen ist, insbesondere im hinteren Bereich, da dies die Balance beeinflussen kann.
  • Vorausschauend fahren: Beobachten Sie die Straßenverhältnisse und passen Sie Ihre Fahrweise an, um glatte oder nasse Stellen zu erkennen und zu vermeiden, dass die Haftung verloren geht.

 

Das ESP hilft gegen Unter- und Übersteuern

Das ESP (Elektronische Stabilitätsprogramm) ist in modernen Fahrzeugen standardmäßig aktiviert, um die Fahrstabilität zu erhöhen. In den meisten Fällen müssen Sie nichts tun, da das System automatisch arbeitet. Es überwacht die Fahrdynamik und greift ein, wenn es eine Instabilität wie Über- oder Untersteuern erkennt. Es gibt zwei Möglichkeiten das ESP zu aktivieren:

  • Automatische Aktivierung: Bei den meisten Fahrzeugen wird das ESP nach dem Starten des Motors automatisch aktiviert. Wenn Sie die ESP-Taste drücken, erscheint normalerweise eine Kontrollleuchte im Armaturenbrett, die signalisiert, dass das System deaktiviert ist.
  • Schalter oder Taste im Fahrzeug: In Fahrzeugen, bei denen das ESP manuell (de)aktiviert werden kann, gibt es normalerweise eine Taste oder einen Schalter auf dem Armaturenbrett, der mit "ESP", "DSC", "ESC" oder einem ähnlichen Symbol gekennzeichnet ist. Diese Taste ermöglicht es, das System temporär auszuschalten, beispielsweise für Fahrten auf lockerem Untergrund wie Sand oder Schnee.

Kontrolliertes Übersteuern: Wie driftet man?

Driften ist eine kontrollierte Form des Übersteuerns, bei der das Heck des Fahrzeugs absichtlich ausbricht. Dafür sind folgende Schritte notwendig:

  1. Einfahren in die Kurve: Nähern Sie sich der Kurve mit etwas erhöhter Geschwindigkeit und wählen Sie eine weite Linie, um genügend Platz zu haben.
  2. Einleiten des Übersteuerns: Um das Heck gezielt zum Ausbrechen zu bringen, gibt es verschiedene Techniken. Eine gängige Methode ist der Gasstoß, bei dem Sie während des Einlenkens das Gaspedal kräftig betätigen, um die Hinterräder durchzudrehen. Alternativ können Sie die Handbremse kurz anziehen, um die Hinterräder zum Rutschen zu bringen (vor allem bei Fahrzeugen mit Frontantrieb).
  3. Gegenlenken: Sobald die Hinterachse ausbricht, müssen Sie das Lenkrad schnell in die entgegengesetzte Richtung drehen, um die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten. Das Gegenlenken verhindert, dass das Fahrzeug zu weit dreht oder ins Schleudern gerät.
  4. Gasdosierung und Feinanpassung: Während des Drifts ist es wichtig, die Gaszufuhr zu modulieren. Zu viel Gas kann den Drift unkontrolliert machen, während zu wenig Gas das Fahrzeug wieder auf die normale Linie zurückbringt. Halten Sie das Fahrzeug durch kleine Korrekturen mit dem Lenkrad und dem Gaspedal in der gewünschten Position.
  5. Ausgang der Kurve: Beenden Sie den Drift, indem Sie das Lenkrad sanft zurückdrehen und die Geschwindigkeit anpassen, um das Fahrzeug stabil weiterfahren zu lassen.

Gute Reifen helfen, Über- und Untersteuern zu vermeiden

Hochwertige Reifen mit gutem Profil und geeigneter Gummimischung sorgen für bessere Haftung und Traktion, was die Stabilität des Fahrzeugs in Kurven und bei verschiedenen Straßenbedingungen verbessert. So tragen sie dazu bei, das Risiko von Grip-Verlusten der Vorder- oder Hinterräder zu minimieren und die Kontrolle zu behalten. Bei rubbex.com erhalten Sie Ihre neuen Reifen und Felgen günstig und versandkostenfrei. Wir garantieren eine schnelle Lieferung zu Ihnen nach Hause oder zur nahegelegenen Werkstatt.

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Ihre häufig gestellten Fragen:

Wann untersteuert man?

Untersteuern tritt auf, wenn Sie zu schnell in eine Kurve fahren oder die Haftung der Vorderräder auf rutschigem Untergrund verlieren.

Wie verhindert man Untersteuern?

Untersteuern lässt sich verhindern, indem Sie Ihre Geschwindigkeit vor der Kurve anpassen, gleichmäßig lenken und sanft das Gaspedal betätigen.

Wie funktioniert Übersteuern?

Übersteuern entsteht, wenn die Hinterräder die Haftung verlieren und das Heck des Fahrzeugs ausbricht, wodurch es sich in Richtung der Kurveninnenseite dreht.

Welches Rad bremst beim Übersteuern?

Beim Übersteuern kann das ESP (Elektronische Stabilitätskontrolle) einzelne Räder, meist die äußeren Vorderräder, bremsen, um das Fahrzeug zu stabilisieren.

Kann ein Frontantrieb Übersteuern?

Ja, ein Frontantrieb kann unter bestimmten Bedingungen wie schnellem Kurvenfahren, starkem Lenken oder auf rutschigem Untergrund übersteuern.

Welche Fahrzeuge neigen zum Übersteuern?

Fahrzeuge mit Heckantrieb neigen eher zum Übersteuern, besonders leistungsstarke Sportwagen und Fahrzeuge mit einer ungleichmäßigen Gewichtsverteilung. 

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